Hans-Angelus: Ich möchte exemplarisch zwei Personen der Ausstellung vorstellen.
Da ist Anka Denisov. Sie wurde 1972 im Alter von 18 Jahren auf einem Bauernhof in Bayern vom Bauern erschossen. Der Mörder hielt sie und ihre Freundinnen, die zur Volksgruppe der Sinti gehören für Einbrecher.
Anka war zu der Zeit schwanger. Man könnte es also einen Doppelmord bezeichnen.
Neben der Brutalität des Verbrechens beeindruckt mich, wie die Gesellschaft den Tod von Anka bagatellisierte und bis heute über das Geschehen geschwiegen wird.
Das zweite Opfer heißt Hamza Kurtovic. Er starb beim Amoklauf von Hanau im Jahr 2020. Der Täter tötete aus rassistischen Motiven am 19. Februar 2020 neben Hamza Kurtovic neun weitere Menschen und sich selbst.
Dies ist die jüngste rassistisch motivierte Tat der Ausstellung und zeigt wie bis heute viele Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihres Aussehens oder einfach aufgrund bestimmter Besonderheiten in Deutschland getötet werden. Auch hier fällt auf, wie wenig bekannt die Namen der Opfer in unserer Gesellschaft sind.
Tell their stories ist ein kleiner Beitrag das zu ändern.